5.–9.6.2013

Den eigenen Blick unbewohnbar machen

Krisen und Aufbrüche im Nahen Osten

Etel Adnan (*1925), die “Grande Dame der Nahost-Literatur” gehört zu den großen politischen Künstlerinnen unserer Zeit. Allgegenwärtig in ihrem Werk sind Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus, dessen zerstörerische Kraft bis heute nicht nur im Nahen Osten sichtbar ist. Die Aufstände in Tunesien und Ägypten wurden von den westlichen Medien als Arabischer Frühling tituliert und als sogenannte Facebook-Revolutionen ins Bewusstsein gebracht. Von Interesse waren - für kurze Zeit – allenfalls Jugendliche. Die Best-Ager auf dem Tahrir-Platz und in den unzähligen Plena, Aktionsgruppen und Kommissionen blieben weitgehend unerwähnt. 
Was heißt es, in der arabischen Welt zu leben? Warum haben sich Millionen erhoben? Warum zweifelt die schweigende Mehrheit? Das Programm versteht sich, ausgehend vom Werk Etel Adnans, als eine zeitübergreifende Sicht auf die arabische Welt und sucht nach Verbindungslinien zwischen den politischen Ereignissen der letzten Dekaden. Es fragt, welche längerfristigen Entwicklungen zu den aktuellen Erhebungen geführt und, welche Bedeutung diese für arabische Künstler und Intellektuelle haben. 

Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.