Burning Futures: On Ecologies of Existence

#4 Koexistenz, Planetarität und Ungewissheit

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Unsere gegenwärtige Lage ist nicht zuletzt eine Folge davon, dass geschichtlich das Hauptaugenmerk auf die Existenz, nicht die Koexistenz gelegt wurde. Nur ein Beispiel dafür ist laut Sylvia Wynter das Bild vom Menschen als einem Wesen, das ausschließlich seine eigenen existenziellen, materiellen Bedürfnisse befriedigen wolle. Obwohl sich dies bereits seit Längerem konstatieren lässt, demonstriert die aktuelle Corona-Krise noch einmal auf der Ebene der alltäglichen Erfahrung das Ausmaß unseres Eingebundenseins und den Zustand der Koexistenz jenseits von ausschließlich zwischenmenschlichen Beziehungen. Patricia Reed zeigt in ihrem Vortrag, inwiefern das (aus den Erdsystemwissenschaften stammende) Konzept der “Planetarität” fordert, die Koexistenz in den Mittelpunkt zu rücken, um zusätzliche Ebenen der Realität in den Blick zu bekommen, insbesondere auch auf die über den Menschen hinausgehenden Wechselwirkungen. Wie erneuert die “Planetarität” unser Verständnis des “Lokalen”, wie verändert sich das Bild des Menschen durch eine relationale Sichtweise und wie sollten wissenschaftliche Erkenntnisse und soziopolitische Verantwortung verknüpft werden?

Patricia Reed lebt als Künstlerin, Designerin und Autorin in Berlin. In ihren Texten und Vorträgen beschäftigt sie sich mit Themen wie (Techno-)Feminismus, Situiertem Wissen in planetaren Dimensionen, Eingebundensein und Systeme der Fürsorge, Xenofeminismus, Architektur und Berechnung, Ästhetik und Politik. Seit einiger Zeit diskutiert sie diese Themen vermehrt in Hinblick auf die aktuellen ökologischen Krisen.

Termine

Vergangen
Sa 6.6.2020, 10:00 / Online/Public Viewing

Credits

Präsentiert im Rahmen von #HAUonline.

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