Kornél Mundruczó / Proton Theatre

Látszatélet / Imitation of Life

  • Theater
Ungarisch mit englischen Untertiteln /  ca. 95 Minuten

Ein Roma-Junge sieht nicht aus wie seine Familie. Er wird mit einer anderen Hautfarbe als seine Geschwister geboren. Die Verleugnung seiner Herkunft überschattet seine gesamte Kindheit. In der Anonymität der Stadt beginnt er ein neues Leben und versucht, sein Glück zu finden. Ab hier könnte die Geschichte des ungarischen Regisseurs Kornél Mundruczó in ein Paradebeispiel sozialer Etablierung münden. “Látszatélet” jedoch beschreibt, wie das neue Leben allmählich von Selbsthass erstickt wird. Der Protagonist fasst einen tragischen Entschluss. Mundruczó entwickelt diese neue Inszenierung mit seiner Gruppe Proton Theatre vor dem Hintergrund eines aktenkundigen Falls der Budapester Polizei: Im Mai 2005 wurde ein junger Rom in einem Bus mit einem Schwert attackiert. Der Aufruhr in den Medien war groß. Die Bevölkerung demonstrierte gegen Rassismus. Wie sich herausstellte, war der Täter Mitglied einer rechtsextremen Gruppierung und wie sein Opfer: ein Rom. Die Produktionen des Regisseurs wagen einen schonungslosen Blick auf die Realität Ungarns und sind zugleich der kraftvolle Widerspruch eines Künstlers, der sich nicht mit dieser abfinden will. Nach “Schande” (2012) und “Dementia, or the Day of My Great Happiness” (2014) kehrt Mundruczó nun zurück ins HAU. “Es ist ein grandioser Abend, an dem sich die von Gewalt und Lautstärke geprägte Handschrift Mundruczós erstmals subtiler zeigt. Ohne aber an Kraft zu verlieren.” (Margarete Affenzeller, der Standard, 22.5.2016)
 

Team

Mit: Lili Monori, Roland Rába, Annamária Láng, Zsombor Jéger,Dáriusz Kozma / Regie: Kornél Mundruczó / Bühne: Márton Ágh / Kostüme: Márton Ágh, Melinda Domán / Licht Design: András Éltető / Text: Kata Wéber / Dramaturgie: Soma Boronkay / Musik: Asher Goldschmidt / Produktion: Dóra Büki / Produktion Management: Zsófia Csató / Produktion Assistenz: Ágota Kiss / Technische Leitung: András Éltető / Lichttechnik: Zoltán Rigó / Soundtechnik: Zsigmond Farkas Szilágyi / Bühnenmeister: Benedikt Schröter / Requisiten: Tamás Fekete / Dresser: Melinda Domán

Termine

Vergangen
  • Fr 28.10.2016, 20:30 / HAU2
  • Sa 29.10.2016, 20:30 / HAU2
  • So 30.10.2016, 17:00 / HAU2

Credits

Produktion: Proton Theatre (Budapest). Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Wiener Festwochen, Theater Oberhausen, La rose des vents – Scène nationale Lille Métropole Villeneuve d’Ascq (Maillon), Théâtre de Strasbourg / Scène européenne, Trafó Kortárs Művészetek Háza (Budapest), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Wiesbaden Biennale.

Spielorte

HAU2
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an tickets@hebbel-am-ufer.de.

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