3.12.2014–11.1.2015

Waffenlounge

Deutschland ist nach den USA und Russland der weltweit drittgrößte Rüstungsexporteur. Der globale Markt verlangt stetig nach besseren, effektiveren und ‚sauberen’ Waffen. In diesem Monat bringt das HAU Hebbel am Ufer eine neue Produktion von Hans-Werner KroesingerExporting War, auf die Bühne. Endlich ist Si­tuation Rooms auch in Berlin zu sehen, eine in Koproduktion mit dem HAU entstandene Installation von Rimini Protokoll, die zum diesjährigen Theatertreffen eingeladen war, aber dort nicht gezeigt werden konnte. Beide Arbeiten beschäftigen sich anhand von persönlichen Biografien, aktuellen militärischen Konflikten sowie historischen und politischen Zusammenhängen mit den paradoxen Verhältnissen, die Gesellschaften zu Waffen unterhalten. Der weitverbreiteten kritischen Haltung zu Waffenbesitz im Alltag und zu Rüstungsexporten steht eine große Faszination und Leidenschaft für die in der Schusswaffe symbolisch wie real verdichtete Verschränkung von Macht und Technik gegenüber. 

Mit dem Schwerpunkt “Waffenlounge” zeigt das HAU darüber hinaus Performances, Installationen, Expertengespräche und ein Projekt des Houseclubs mit Kreuzberger Schülern. Sie alle beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der individuellen und strukturellen Gewalt, die sich im Umgang mit den todbringenden Technologien der Waffe und nicht zuletzt auch in dem Handel damit ausdrückt.

Termine

“Waffenlounge” wird ermöglicht durch die Bundeszentrale für Politische Bildung. Präsentiert im Kontext von House On Fire mit der Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union. 

Die Installation "Fire and Forget" und die Diskussion über "Waffenphantasien" sind ein Gastprogramm des KW Institute for Contemporary Art.