HAU-Publikation Nr. 30

Love is a Verb. Ein Festival über Beziehungsweisen

Liebe – oft besungen und noch häufiger beschrieben, vermeintlich selbsterklärend und meist eng an eine Vorstellung von romantischer Paarbeziehung geknüpft. Doch in Zeiten politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen ist es wichtiger denn je, den Begriff mit neuem Sinn aufzuladen. Mit dem Festival “Love is a Verb” möchten wir das Lieben durchlässig denken, nicht in der Statik eines Substantivs, sondern in der Dynamik des Tuns. Denn dem Lieben als Handlung wohnt politische Kraft inne. Die zehn Festivaltage kreisen um die Frage, wie wir miteinander leben und zueinander in Beziehung stehen möchten. 
Welche Widersprüche gilt es auszuhalten, um über vorherrschende Konzepte von Familie, Romance und Alter hinauszuwachsen? Wie können wir den Müttern, Großmüttern und jener Generation von Frauen nachspüren, deren lebenslange Arbeit unsichtbar gemacht wurde? Und wie wäre es, wenn das Lieben ein allgemeines Wohlwollen gegenüber anderen Menschen, Lebewesen, dem Planeten und sich selbst beschreiben würde, sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, gemeinsam mit ihnen zu wachsen?

Die Zeitung zum Festival “Love is a Verb” enthält ein Gespräch zwischen Sophie Lewis, Eleonora Roldán Mendívil und Eva von Redecker, ein Interview mit Ali Chahrour von Petra Poelzl, ein Liebesgedicht von Evan Tepest, das deutsche Ökosex-Manifest von Annie Sprinkle und Beth Stephens, Beiträge vom Liebesbriefarchiv Koblenz und Bilder von Melissa Ianniello, Suzanne Lacy und Sophie Utikal.