HAU-Publikation Nr. 4

Japan Syndrome – Kunst und Politik nach Fukushima

Drei Jahre nach dem Tsunami im Nordosten Japans und der Havarie in den Atomreaktoren von Fukushima haben viele Menschen, darunter eine steigende Anzahl von Künstlern, die nach dem Desaster einsetzende Agonie und Sprachlosigkeit überwunden. Sie beginnen zu erkennen, dass die Katastrophe viele bislang verborgene Risse innerhalb der japanischen Gesellschaft freigelegt und die Mythen der Nachkriegszeit, den Glauben an unbegrenztes Wirtschaftswachstum durch billige Energie und an die Beherrschbarkeit von Natur und Technologie als existenzielle Bedrohung der Bevölkerung beschreibbar gemacht hat.

Das Festival Japan ­Syndrome geht zehn Tage lang der Frage nach, wie sich die japanische Gesellschaft und die Sprache der Kunst seit den Ereignissen vom 11. März 2011 verändert haben. Theatermacher wie Toshiki Okada, Akira Takayama und Takuya Murakawa, Bildende Künstler wie Tadasu Takamine oder Nina Fischer & Maroan el Sani, Musiker wie Tori Kudo oder die Band Sangatsu und der Dokumentarfilmer Hikaru Fujii präsentieren in diesem Rahmen neue Arbeiten, von denen einige in enger Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer entstanden sind.

Eine Publikation des HAU Hebbel am Ufer zum Festival "Japan Syndrome – Kunst und Politik nach Fukushima" (20.–29.5.2014). Mit Beiträgen von Otomo Yoshihide, Akira Takayama, Harald Welzer, Toshiki Okada, Hikaru Fujii, Hans-Thies Lehmann, Tadasu Takamini, Markus Schneider und Fotos von Kyoichi Tsuzuki

Inhalt

“What to do?” von Annemie Vanackere

“Projekt FUKUSHIMA! – Ein Bericht” von Otomo Yoshihide

“Stimme des Volkes, Stimmen der Toten” von Akira Takayama

“Persönliche Veränderungen” von Toshiki Okada

“Das Spiel als Bewältigung des Schreckens” von Hans-Thies Lehmann

“Was ist ein Betroffener?” von Tadasu Takamine

“Geglücktes Scheitern” von Markus Schneider

Programmübersicht

(c) HAU Hebbel am Ufer, Mai 2014