Schon die Mütter und Väter der Performer:innen, die sich an diesem Abend auf der Bühne treffen, beseitigten den Dreck aus den toten Winkeln der institutionellen Machtstrukturen. Sang- und klanglos servierten sie Horsd’œuvres auf den Premierenfeiern, übernahmen die Wartung von Sportwägen, deren Wert ihr Jahresgehalt um ein Vielfaches überstieg und so weiter. Auch das Leben der zweiten Generation spielt sich außerhalb des Blickes der Dominanzgesellschaft ab und auch sie sind zur Drecksarbeit verdammt. In ihrer dritten HAU-Koproduktion zeigt Nuray Demir gemeinsam mit Minh Duc Pham, wie auch diese Generation mit aggressiven Allzweckreinigern der Cultural Studies den White Cube zum Erstrahlen bringen und ohne Schutzanzüge oder gewerkschaftliche Organisation den toxischen Müll aus den Theatern entsorgt. Um verständlich zu machen, wie hartnäckig sich ideologische Ablagerungen in den Institutionen festsetzen, stellen sie Semiotiken der Drecksarbeit vor.