Gob Squad

1984: Back to No Future

  • Theater
Deutsch /  Englisch /  90 Min.
Eine Person steht mit dem Rücken zur Kamera, sie trägt eine schwarze Lederjacke auf der „No Future“ steht. Im Hintergrund, wahrscheinlich großformatig auf die Bühne projiziert, ist ein verpixeltes Bild von einer Person mit Brille.
Im Vordergrund ist eine Person mit einem technischen Gerät in der Hand zu sehen, vielleicht einer Kamera oder einem kleinen Scheinwerfer. Im Hintergrund befinden sich zwei weitere Personen vor einem großen Bild auf dem "1984" steht.
Drei Personen stehen nebeneinander und schauen in Richtung Kamera. Sie sind schwer zu erkennen, da sie, genauso wie der Hintergrund, mit einem Bild von einer weiteren Person beschienen werden, das verpixelt aussieht.
Auf mehreren Ebenen des Bildes stehen Leinwände, auf denen die Gesichter der Darsteller:innen der Bühne zu sehen sind. Eine Person steht zwischen den Leinwänden und auch ihr Gesicht wird auf eine der Leinwände projiziert.

“Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past.”
George Orwell: “Nineteen Eighty-Four”

Nachdem die Premiere von “1984: Back to No Future” im HAU pandemiebedingt verschoben werden musste, kehren Gob Squad nach den Endproben ins HAU zurück und reisen in das Jahr 1984, in die “guten, alten” Zeiten, als das Leben noch analog und einfach war – ohne Internet und auf drei Fernsehprogramme begrenzt. Auf die Gefahr hin, in Nostalgie zu verfallen und sich komplett im Sog der Popmusik zu verlieren, treffen sie auf ihr damaliges Selbst: Teenager, die inmitten des Kalten Krieges und voller Angst vor der nuklearen Katastrophe versuchten, sich selbst und ihre Zukunft zu formen. Während die Performer:innen in ihren alten Jugendzimmern Puzzleteile ihrer persönlichen Vergangenheit zusammensetzen, zieht die Musik sie immer wieder in eine psychedelisch-virtuelle Welt aus Projektionen und körperlosen Avataren. Konstant überwacht und wie hypnotisiert kämpfen und tanzen sie dort in sich ständig wechselnden Verhältnissen, versuchen einen Schutzraum zu bauen und gleichzeitig die Codes ihrer eigenen Programmierung freizulegen. Hatten diese Teenager ihre eigenen Körper, ihr Schicksal und die Fähigkeit, Dinge zu verändern wirklich selbst in der Hand? Hatten sie die Kontrolle oder folgten sie nur vorgefertigten Schablonen, einem größeren Plan? Lässt sich die eigene Geschichte und die Narration, die daraus entstanden ist, neu programmieren? Oder zumindest mit anderen Augen sehen? In “1984: Back to No Future” überwinden Gob Squad spielerisch die Zeit, um über die Vergangenheit, die ebenfalls “No Future” sah, Visionen für die Gegenwart zu entwickeln und neue Perspektiven für das, was vor uns liegt.

Die neue Produktion steht in der Tradition früherer Gob Squad Arbeiten, die YouTube-Videos, Hollywood- und Andy Warhol-Filme als Vorlagen nutzen, um diese Formate zu re-imaginieren und neu zu besetzen. Gob Squad untersuchen die Machtmechanismen und – auswirkungen unserer bilderbesessenen Welt, sowie die Beziehung zwischen persönlicher Erfahrung und politischer Realität. Und wie üblich treffen Alltagsleben und Magie, Banalität und Utopie, Realität und die Sehnsucht nach Pop und Entertainment in einem Kollisionskurs direkt aufeinander. Das Publikum wird eingeladen in eine Welt voller Licht und Schatten und zu Zeug:innen eines Experiments zwischen performativer Science Fiction und imaginierter Zeitreise. Nicht weniger als unsere Zukunft steht auf dem Spiel…

Team

Konzept und Regie: Gob Squad / Bühnenbild: Amina Nouns / Performance: Johanna Freiburg, Sean Patten, Sharon Smith, Berit Stumpf, Sarah Thom, Bastian Trost, Simon Will, Damian Rebgetz und Tatiana Saphir / Lichtdesign und Technische Leitung: Chris Umney, Max Wegner / Sounddesign: Sebastian Bark, Catalina Fernandez / Dramaturgie und Produktionsleitung: Christina Runge / Videodesign: Miles Chalcraft, Noam Gorbat / VR-Beratung, Entwicklung und Design: Joris Weijdom / Kostüme: Ingken Benesch / Künstlerische Mitarbeit: Mat Hand / Regieassistenz: Valeria Germain / Kostümassistenz: Simon Kernen / Bühnenbildassistenz: Stella Nikisch / VR-Assistenz: Diede Tap / Hospitanz: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti / Management Gob Squad: Eva Hartmann / PR, Kommunikation: Alexandra Lauck / Produktion UK: Ayla Suveren

Termine

Vergangen
  • Berlin-Premiere
    Mo 1.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Di 2.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Mi 3.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Do 4.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Fr 5.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Sa 6.11.2021, 20:00 / HAU3
  • Repertoire
    Fr 4.2.2022, 19:00 / HAU2
  • Repertoire
    Sa 5.2.2022, 19:00 / HAU2
  • Repertoire
    So 6.2.2022, 17:00 / HAU2
Hinweis:

Zugang zu dieser Veranstaltung nach 2G-Plus-Regelung (vollständig geimpft + tagesaktuell negativ getestet ODER dreifach geimpft ohne zusätzlichen Test). Es gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, auch während der Vorstellung. Die Veranstaltung ist im Schachbrett bestuhlt. Unser vollständiges Hygienekonzept können Sie hier nachlesen.

Aufgrund eines umfangreichen PCR-Testregimes auf SARS-CoV-2 können sich die Performer:innen auf der Bühne in dieser Produktion auch ohne Mindestabstand bewegen.

Credits

Produktion: Gob Squad. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer Berlin, The Public Theater NY (USA), Schauspiel Leipzig, Anuja Ghosalkar / Drama Queen & Goethe-Institut/Max Mueller Bhavan Mumbai (Indien), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Sort / Hvid Copenhagen und Teater Momentum Odense (Dänemark). Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes. Gob Squad wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Spielorte

  • HAU2
    Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

    Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an tickets@hebbel-am-ufer.de.

  • HAU3
    Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin

    Das HAU3 ist leider nicht barrierefrei. Das Theater ist über das Treppenhaus erreichbar (3. Stock). Aufzugnutzung ist nach Absprache möglich. Damit wir unter diesen Gegebenheiten optimalen Service bieten können, wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per Email an tickets@hebbel-am-ufer.de. Rollstuhlfahrer*innen bitten wir, ihren Besuch bis spätestens einen Tag vor der Vorstellung anzumelden. Wir danken für Ihr Verständnis.

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