In “MoonJar” erschaffen die Choreografin und Performerin Kat Válastur und der Musiker Aho Ssan ein poetisches Zusammenspiel von Klang und Bewegung, das sich zu einer intensiven, fast zeremoniellen Performance verdichtet. Inspiriert von alten Schöpfungsmythen und der Materialität von Ton verwandeln sie das Theater in ein resonantes Gefäß.
In diesem mythischen Raum vollzieht Kat Válastur ein Ritual der Erneuerung: Wie eine Archäologin birgt sie nacheinander magisch anmutende, knochenähnliche Relikte, gefertigt von der Keramikerin Latika Nehra. Ihre Choreografie bewegt sich im Dialog mit den Relikten und den von ihnen überlieferten Klängen und nimmt Bezug auf die ersten Bewohner*innen der Erde. Válasturs spiralen- und kreisförmige Bewegungen zeichnen Bögen nach, die die Zyklen des Mondes und die schraubenähnlichen Wendungen der DNA widerspiegeln.
Die Performance wird begleitet von den feinen Nuancen von Válasturs Gesang sowie einem kreisförmigen, vibrierenden Metallinstrument, das das Ritual-hafte im Raum unterstreicht. Die immersive Klanglandschaft von Aho Ssan wird durch Beiträge von Sam Slater und Jakob Vasak erweitert, in der Kat Válasturs instinktive Choreografie das Archaische und das Zeitgenössische miteinander verwebt. “MoonJar” steht für das radikale Potenzial einer neuen und besseren Welt.