Ligia Lewis

Still Not Still

  • Performance
  • Tanz
Englisch /  ca. 100 Min.

Voll abgründigem Humor und surrealistischen Bildern beschwört Ligia Lewis mit “Still Not Still” eine poetische Theatersprache, die jede Fantasie von historischem Fortschritt erschüttert. Die choreografische Komposition für sieben Performer*innen beschäftigt sich mit den jahrhundertealten und fortwährenden Ausschlüssen Schwarzer und nicht-weißer Menschen aus der Geschichtsschreibung. Als Reaktion auf diesen “dark space” der Aussparung nutzt Lewis die Dunkelheit als Ort für kritische Bilder und Imaginationen. Dabei verwendet sie die frühe musikalische Form der Complainte – ein langes Klagelied oder musikalisches Gedicht. Lewis imaginiert eine Welt außerhalb der Zeit, eine Welt im Stillstand.

Kann eine Geschichte, die voller Fehler, Lücken und Löcher ist, insbesondere für diejenigen, die nicht in ihren Geltungsbereich fallen, der Vergangenheit überlassen werden? Kann die Geschichte oder eine bestimmte Form von ihr abgetötet und ihrer Vernunft beraubt werden? Angesichts der Tatsache, dass Geschichte fehlbar und unzureichend ist – und von ihren Sieger*innen geschrieben wird –, stellt sich die Frage, was entstehen könnte, wenn sie zu Grabe getragen wird. “Still Not Still” nimmt als langanhaltendes Lamento Gestalt an und bietet als formale Erwiderung auf die Geschichte eine Klage, eine musikalisch-performative Reklamation.

“Es ist vernünftig, die Welt an der Grenze von Sinn und Nicht-Sinn zu verorten. Man dreht sich und dreht sich und dann bleibt man stehen und fällt zu Boden. Was ist toter als tot?” – Ligia Lewis 

Team

Konzept, Choreografie & künstlerische Leitung: Ligia Lewis / Bearbeitung & Performance: Boglárka Börcsök, Darius Dolatyari, Corey Scott-Gilbert, Cassie Augusta Jørgensen, Justin F. Kennedy, Jolie Ngemi / Nasheeka Nedsreal, Damian Rebgetz / Text: Ligia Lewis in Zusammenarbeit mit den Performer*innen / Dramaturgie: Maja Zimmermann / Outside Eye: Dragana Bulut / Lichtdesign & technische Leitung: Joseph Wegmann / Bühnenbild: Claudia Besuch (Gali) / Bühnentechnik: Şenol Şentürk, Jachya Freeth / Kostüm: Marta Martino / Sounddesign & Komposition: S. McKenna / Akustik- & E-Gitarre: Joey Gavin / Ton (Tour): Max Eilbacher, Neda Sanai / Ursprüngliche Produktionsleitung: Hannes Frey (HAU Hebbel am Ufer) / Ursprüngliche Produktionsassistenz: Vera Laube (HAU Hebbel am Ufer) / Touring & Distribution: Nicole Schuchardt / Administration (Tour): Julia Leonhardt

Mit dem Aufruf des Videos erklärst Du Dich einverstanden, dass Deine Daten an Vimeo übermittelt werden und das Du die Datenschutzerklärung gelesen hast .

Termine

Vergangen
  • Do 16.9.2021, 20:30 / HAU1
  • Fr 17.9.2021, 20:30 / HAU1
  • Sa 18.9.2021, 20:30 / HAU1
  • Fr 17.11.2023, 19:00 / HAU1
  • So 19.11.2023, 17:00 / HAU1

Credits

Produktion: Ligia Lewis / HAU Hebbel am Ufer. Koproduktion: tanzhaus nrw (Düsseldorf), Arsenic - Centre d'art scénique contemporain (Lausanne), Tanzquartier Wien, Black Box teater (Oslo), Kunstencentrum Vooruit (Gent), Gessnerallee (Zürich), Dance International Glasgow / Tramway. Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds.

Spielorte

HAU1
Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an tickets@hebbel-am-ufer.de.

HAU3000 / Positionen, Projekte, Publikationen

Wir, das Ungarn des Westens

Text von Paul B. Preciado

Paul Preciado beobachtet, wie innerhalb europäischer demokratischer Institutionen zunehmend neofaschistische Laboratorien entstehen ...