Olga de Soto zählt zu den Vorreiterinnen einer Bewegung, die sich im Medium der künstlerischen Recherche der Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts nähert. In ihrer aktuellen Produktion beschäftigt sie sich mit “Der Grüne Tisch”, einer mythischen Arbeit des deutschen Choreografen Kurt Jooss, die ihre Premiere am 3. Juli 1932 in Paris erlebte. Sie gilt wegen ihrer soziopolitischen Botschaft, ihres Eintretens gegen den Krieg und ihrer oppositionellen Haltung zu der antisemitischen Vernichtungspolitik unter Adolf Hitler als eines der emblematischsten und politisch engagiertesten Werke der Tanzgeschichte. Für ihre Recherche hat Olga de Soto die Berichte von Augenzeugen ausgewertet, die “Der Grüne Tisch” in unterschiedlichen Zeiten und Ländern gesehen haben, aber auch Tänzer aus verschiedenen Generationen berücksichtigt, die an der Seite von Kurt Jooss gearbeitet haben. In ihrer Inszenierung bringt Olga de Soto die Performer mit den auf Video gesammelten und gezeigten Zeitzeugnissen in eine Interaktion. Das für dokumentarische Zwecke eingesetzte technische Gerät wird selbst in das choreografische Geschehen einbezogen, während die Worte und Erinnerungen vor den Augen des Publikums allmählich Gestalt annehmen. Immer mehr stellt sich die Frage, was genau diesem Werk noch heute eine so immense Kraft verleiht. Ergänzend wird ein Künstlergespräch angeboten und eine Filmaufnahme der historischen Vorlage von Kurt Jooss gezeigt.
Produktion: Niels & Caravan Production.
Koproduktion: Joint Adventures/Tanzwerkstatt Europa (München), Les Halles (Brüssel), Culturgest (Lissabon), Festival d’Automne à Paris, Les Spectacles vivants – Centre Pompidou (Paris), Tanzquartier Wien, Centre Chorégraphique National de Montpellier Languedoc-Roussillon (CCNM) im Rahmen von Jardin d'Europe – mit Unterstützung der Europäischen Union, Open Latitudes (Les Halles-Brussels, Latitudes Contemporaines-Lille, Le Manège de Mons / Maison Folie-Mons, Cialo Umysl Foundation-Warsaw, Teatro delle Moire-Milan, Sin Arts and Culture Centre-Budapest, Le Phénix, Scène Nationale de Valenciennes, L’Arsenic-Lausanne) – mit Unterstützung der Europäischen Union.
Finanziert von: Tanzfonds Erbe, eine Initiative der Deutschen Kulturstiftung des Bundes.
Mit Unterstützung von: Federation Wallonia-Brussels, Archives Jooss (Köln/Amsterdam), Deutsches Tanzarchiv Köln.
Mit zusätzlicher Unterstützung von: Centre de développement chorégraphique d’Uzès und Théâtre de la Place de Liège.
Dieses Projekt hat Forschungsstipendien vom Französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation und von der Föderation Wallonie-Brüssel für die Entwicklung der Dokumentation erhalten.
Olga de Soto ist gefördert von der Föderation Walloni-Brüssel. Sie ist Artist in administrativer Residenz bei La Raffinerie – Charleroi/Danses, Centre Chorégraphique de la Féderation Wallonie-Bruxelles.
Das Projekt wurde gefördert mit Unterstützung der Europäischen Kommission.