VERSCHOBEN: Understanding Prison

Carceral Culture and Human Rights in the MENA Region – Tag 3

  • Dialog
  • Film
  • Musik
  • Workshop
Diverse Sprachen / 

Leider kann die dreitägige Veranstaltung “Understanding Prison: Carceral Culture and Human Rights in the MENA Region” nicht wie geplant stattfinden. Das HAU trägt diese schwierige Entscheidung der Initiator*innen Mena Prison Forum und UMAM Documentation and Research mit, die die Verschiebung wie folgt begründen:

“Aufgrund der Situation im Gazastreifen, der Instabilität und der drohenden Gewalt im Libanon sowie der hochemotionalen öffentlichen Debatte sowohl in der Region als auch weltweit haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, die bevorstehende Veranstaltung ‘Understanding Prison: Carceral Culture and Human Rights in the MENA Region’ zu verschieben.
Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Sie wurde nach sorgfältiger Abwägung der Zeit und Energie gefällt, die das Team des Mena Prison Forum und des UMAM D&R sowie unsere Partner*innen und Teilnehmer*innen benötigen, um sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen. Wir glauben nicht, dass die regionale und globale Dynamik derzeit eine offene, interdisziplinäre und kritische Diskussion über Menschenrechte, Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht sowie Gefängnisse und Karzeralität zulässt, wie wir es uns erhofft haben. Wir hoffen, diese Themen zu einem besseren Zeitpunkt diskutieren zu können und die Veranstaltung neu zu konzipieren, um diese Themen im Lichte der aktuellen Entwicklungen angemessen zu behandeln.”

Gemeinsam streben wir eine Verschiebung des auch für uns wichtigen Projekts ins kommende Jahr an.
 

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Da Gefängnisse in der MENA-Region und Inhaftierungen durch das europäische Grenzregime miteinander verbunden sind, wird sich die Diskussion an diesem Abend mit den Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen den europäischen und den MENA-Gefängnissystemen befassen. Mithat Sancar (Ex-HDP-Vorsitzender), Franziska Grillmeier (Journalistin), Mina Khani (Publizist, Künstler) und Mario Neumann (medico international) werden sich mit der politischen Verantwortung Europas und seiner Politik der Inhaftierung auseinandersetzen.

Programm

13:30-15:00
Workshop 3 – Teil 1: How can we ‘know’ prisons?

Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf der Untersuchung von Gefängnissen durch Monitoring, Inspektionen, Forschung, Populärkultur und Lebenserfahrung. Die Moderator*innen schöpfen aus ihrem Erfahrungsschatz, den sie bei der Arbeit zu Gefängnissen auf der ganzen Welt gesammelt haben, darunter in Afrika, dem Nahen Osten und Südostasien. Anschließend werden wir eine interaktive Diskussion über die Vorteile eines pluralistischen Ansatzes zum Verständnis und zur Kritik von Gefängnissen eröffnen und Fragen stellen: Wie nah müssen wir an Gefängnisse herankommen, um zu verstehen, was dort vor sich geht? Wessen Stimmen sollten besonders gehört werden? Wie beeinflussen die Vorstellungen von Gefängnissen unsere Fähigkeit, ihre Auswirkungen zu hinterfragen? Wie lassen sich Gefängniserfahrungen am effektivsten darstellen und erzählen?
In Zusammenarbeit mit dem Dänischen Institut gegen Folter (DIGNITY)
Moderation: Andrew Jefferson, Tomas Max Martin und Kalia Kambanella (alle DIGNITY), Ali Abou Dehen (Vereinigung der libanesischen politischen Gefangenen in syrischen Gefängnissen), Mina Ibrahim (MPF)

15:00-15:30
Pause

15:30-17:00
Workshop 3 – Teil 2: How can ‘knowing’ prisons be transformative?

Der zweite Teil des Workshops hat ein partizipativeres Format, das die Teilnehmer*innen und insbesondere diejenigen, die Erfahrungen mit Inhaftierung  haben, dazu ermutigt, ihre Wege in und aus der Opferrolle zu diskutieren. Mit Bezug auf die konkreten Erfahrungen der Menschen wollen wir erstens untersuchen,welchen Einfluss die Inhaftierung auf politische Hoffnung und Aktion nimmt. Und zweitens wollen wir praktisch darüber nachdenken, wie die Schäden der Inhaftierung durch kollektives Handeln sowie durch künstlerischen Ausdruck angegangen werden können. 
In Zusammenarbeit mit dem Dänischen Institut gegen Folter (DIGNITY)
Moderation: Andrew Jefferson, Tomas Max Martin, Kalia Kambanella (alle DIGNITY), Ali Abou Dehen (Vereinigung der libanesischen politischen Gefangenen in syrischen Gefängnissen), Mina Ibrahim (MPF)

17:00-18:00
Pause

18:00-19:30
Panel 3: Global Prison. How Incarceration shapes the World

Wie prägen Gefängnisse Politik, Widerstand und Menschenrechtsdebatten auf globaler Ebene? Dieses Panel zoomt aus der MENA-Region heraus und diskutiert die Kultur der Inhaftierung im Westen, insbesondere in Europa, mit einem ebsodneren Fokus auf Migration: In Geflüchtetenlagern und inoffiziellen Haftanstalten werden hier nämlich nicht selten Menschen inhaftiert, die vor Folter und Menschenrechtsverletzungen in ihren Heimatländern fliehen. Die Diskussion soll so eine Linie von der Gefängniskultur in der MENA-Region zu ihrer rassistischen und kolonialen Genealogie in der westlichen und europäischen Geschichte ziehen. Wie sind die westlichen Gesellschaften durch Gefängnisse und Inhaftierung, insbesondere von Migrant*innen, geprägt? Wie können wir Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen europäischen und MENA-Gefängnissen verstehen? Und last but not least: Wie kann die politische Verantwortung Europas beschrieben und angegangen werden?
Mit: Mithat Sancar (Rechtsprofessor und Bageordneter der HDP), Franziska Grillmeier (Journalistin), Mina Khani 

19:30–20:00
Pause

20:00–21:30
Film-Screening

Termine

Vergangen
Sa 2.12.2023, 13:30 / HAU2

Credits

Eine Kooperation von MENA Prison Forum, medico international und HAU Hebbel am Ufer.Unterstützt durch: European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Open Society Foundation, Heinrich-Böll-Stiftung, Danish Institute Against Torture (DIGNITY).

Spielorte

HAU2
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden. Es stehen vier Relaxed Seats in der ersten Reihe des HAU2 zur Verfügung. Auch Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen sind über das Ticketingsystem buchbar. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Ticketing- & Service-Team unter +49 (0)30 259004-27 oder per E-Mail an tickets@hebbel-am-ufer.de.

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