Gabriela Carneiro da Cunha

Tapajós

  • Performance
mit deutschen und englischen Übertiteln /  Mundurukú /  Portugiesisch /  ca. 90 Min.

Ein vergifteter Fluss, die Munduruku-Frauen und die Kraft des Widerstands: In “Tapajós” verbindet Gabriela Carneiro da Cunha Kunst mit Aktivismus und dokumentarischer Spurensuche. Mit analoger Fototechnik und einer poetischen Soundcollage lässt sie die Stimmen eines bedrohten Lebensraums hör- und sichtbar werden – eine rituelle Zeremonie für die Mütter von Wasser, Wald und Zukunft.

Die interdisziplinäre Künstlerin und Aktivistin Gabriela Carneiro da Cunha arbeitet seit Jahren mit brasilianischen Flüssen als Zeugen von Umweltkatastrophen — mit Performances und Filmen, die auf künstlerischen Langzeitstudien basieren. Dafür bereist sie regelmäßig die Amazonas-Gebiete und vernetzt sich mit Widerstandskämpfer*innen im ganzen Land. “Tapajós” entstand aus einer solchen Begegnung mit Müttern, die am Tapajós leben. Denn dieser Nebenfluss des Amazonas wird durch illegalen Goldabbau mit Quecksilber verschmutzt, das wiederum bis Mitte des 19. Jahrhunderts zur Entwicklung von Fotos verwendet wurde und durch das Flusswasser insbesondere Mütter und ihre ungeborenen Kinder vergiftet. Auf der Bühne entwickelt Carneiro da Cunha großformatige Fotografien, die über den Fluss, seine Verschmutzung und die Frauen, die für Heilung kämpfen, erzählen: ein Performance-Ritual, das zum Bündnis aller menschlichen und nicht-menschlichen Mütter aufruft, und das Publikum immersiv an Zeug*innenschaft und Widerstand teilhaben lässt.

Pressezitat:
“‘Tapajós’ arbeitet auf beeindruckende Weise mit verschiedenen Ebenen: visuell, auditiv und spirituell, während es geschickt Mitgefühl mit Aktivismus verknüpft. Und hat dabei einen klaren Appell: Auch wenn sich die Zerstörung am anderen Ende der Welt abspielt, handelt es sich um Auswüchse des Kolonialismus. Das Gold landet später in unseren Banken, an unseren Armen – in Europa und Nordamerika.” Merle Zils, taz


Gabriela Carneiro da Cunha ist eine brasilianische Künstlerin, die an der Schnittstelle von Performance, Regie, Forschung und Aktivismus arbeitet. In ihren interdisziplinären Arbeiten erforscht sie beispielsweise die Stimmen bedrohter Flusssysteme Amazoniens und verbindet Fragen nach Klimagerechtigkeit mit indigenen Perspektiven.

Team

Konzept, Regie: Gabriela Carneiro da Cunha / Mit: Gabriela Carneiro da Cunha, Mafalda Pequenino / Künstlerische Kreation: Gabriela Carneiro da Cunha, João Freddi, Vicente Otávio, Mafalda Pequenino, Sofia Tomic / Regieassistenz: Sofia Tomic / Fotografien: Gabriela Carneiro da Cunha, João Freddi, Vicente Otávio / Fototechnik: João Freddi, Vicente Otávio / Bildbearbeitung: Gabriela Carneiro da Cunha, João Freddi, Vicente Otávio, Marina Schiesari, Sofia Tomic / Textbearbeitung: Manoela Cezar, Gabriela Carneiro da Cunha, João Marcelo Iglesias, Sofia Tomic / Dramaturgie: Ana Carolina Alfinito, Paulo Basta, Rosana Farias Mascarenhas, Julia Ferreira Corrêa, Eric Jennings, Alessandra Korap, Maria Leusa Munduruku, Ediene Munduruku, Cacica Isaura Munduruku, Dalva de Jesus Vieira, Osmar Vieira de Oliveira, Celiney Eulália de Oliveira Lobato, Rodrigo Oliveira, Mauricio Torres / Technische Leitung & Licht: Jimmy Wong / Assistenz Licht: Matheus Espessoto / Ton: Felipe Storino / Tontechnik & Mulitmedia: Bruno Carneiro / Kostüme: Sio Duhl / Bühne: Ciro Schuh, Sofai Tomic, Jimmi Wong / Ausstellungsdesign: Marina Schiesari / Beratung: Raimunda Gomes da Silva, Dinah de Oliveira, Tomás Ribas / Übersetzung Munduruku-Portugiesisch: Honesio Dace Munduruku / Übersetzung Deutsch: Marin Zuccarto

Termine

Vergangen
  • Sa 29.11.2025, 19:00 / HAU3
  • So 30.11.2025, 20:00 / HAU3

Weitere Informationen

Besuchshinweis

Bei dieser Vorstellung wird Stroboskoplicht eingesetzt.

Credits

Unterstützt durch: Goethe-Institut.

Spielorte

HAU3
Tempelhofer Ufer 10, 10963 Berlin

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