Michał Zadara

River of Sorrow – A Performance Law Project

Lecture Performance

Im Rahmen von “On Planetary Justice”

Ticket auch gültig für “On Justice #8”

  • Performance
Englisch /  45 Min.

Eine Performance fernab der Theaterbühne – in Gerichten, bei der Polizei, in der Regierung. Das “Institute for Performative Law” (Institut für Performative Rechtspraxis) berichtet dem Publikum den aktuellen Stand seiner Geschichte: Ein Drama von Tod, Intrige, Korruption, Hoffnung und Verzweiflung.

Im Sommer 2022 erstickten über 200 Millionen Fische in der Oder – eine der größten Umweltkatastrophen in Ostmitteleuropa, verursacht durch salzhaltige Verschmutzung. Bis heute wurde niemand zur Verantwortung gezogen. Die Polizei setzte sogar eine Belohnung von einer Million Złoty (ca. 235.000 €) für Hinweise aus. 

CENTRALA* und das “Institute for Performative Law” (kurz: IPL / auf Deutsch: Institut für Performative Rechtspraxis) führten gemeinsam mit Greenpeace und einer Anwaltskanzlei, wissenschaftliche und juristische Untersuchungen durch und identifizierten die Verantwortlichen: zwei staatliche Kohleunternehmen sowie zahlreiche Amtsträger*innen, darunter die Umweltministerin Anna Moskwa und der Premierminister Mateusz Morawiecki. Doch die Polizei verweigerte die Auszahlung. CENTRALA klagt nun gegen die Polizei. Gewinnt die Stiftung, wird die Summe in die Renaturierung der Oder sowie in Projekte für Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte fließen. Dieses “Performance-Verfahren” spielt sich aktuell in Gerichtssälen, Polizeibehörden und Regierungsetagen ab und mündet in einer Lecture Performance über Ökozid, Macht, Korruption und den Kampf um Gerechtigkeit.

* Das “Institute for Performative Law” (IPL) bringt Jurist*innen, Aktivist*innen, Journalist*innen, Theatermachende und Künstler*innen zusammen, um die Realität mithilfe künstlerischer und juristischer Mittel zu verstehen und zu beeinflussen. IPL ist ein Programm von CENTRALA, einer Organisation, die von Künstler*innen und Kulturmanager*innen gegründet wurde, um Projekte an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen durchzuführen.


Michał Zadara ist ein polnischer Theaterregisseur, Autor und Videokünstler, der sich in seiner Arbeit mit den sozialen, politischen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart auseinandersetzt. In “River of Sorrow – A Performance Law Project” untersucht er das Fischsterben in der Oder und gründete dafür das Institute for Performative Law; ausgezeichnet u. a. mit dem “Paszport Polityki”.

Termine

Vergangen
Fr 28.11.2025, 19:00 / HAU1

Spielorte

HAU1
Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden.

HAU3000 / Positionen, Projekte, Publikationen

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