Mit Cristina Hernandez Hurtado, Parid Ridwanuddin, Miriam Saage-Maaß, Roda Verheyen
Im Rahmen von “On Planetary Justice”
Im Rahmen von “On Justice”
Ticket auch gültig für “River of Sorrow”
Die achte Ausgabe der HAU-Diskurs-Reihe “On Justice” stellt die Debatte um die Potentiale, aber auch Grenzen der Verrechtlichung ökologischer Fragen ins Zentrum. Was für Herausforderungen birgt die Umsetzung der Idee der “Rechte der Natur”, die die Anerkennung von Ökosystemen wie Flüssen oder Wäldern als Rechtssubjekte fordert? Welche Perspektiven eröffnen diese Rechte für eine gerechtere Mensch-Natur-Beziehung? Darüber hinaus wird auch das Recht als Instrument für Klima- und Umweltgerechtigkeit befragt: Die prominente Anwältin und Richterin Roda Verheyen, die Rechtsanthropologin Cristina Hernandez Hurtado und der Klimaaktivist Parid Ridwanuddin schildern ihre Erfahrungen mit Umweltklagen und diskutieren deren Umsetzung. Der Soziologe Nikolaj Schultz stellt die rechtlichen Auseinandersetzungen in den Kontext umfassenderer ökologischer Kämpfe gegen geosoziale Ausbeutung. Miriam Saage-Maaß, Juristin und Legal Director des ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights), hat das HAU bei der Zusammensetzung des Programms beraten und wird den Abend moderiert.
Cristina Hernandez Hurtado ist Juristin und Senior Legal Advisor beim ECCHR in Berlin. Als Anwältin widmete sie sich Fragen von Landrechten, Naturrechten und Umweltkonflikten, die insbesondere indigene und bäuerliche Gemeinschaften betrafen, sowie dem Schutz von Ökosystemen aus der Perspektive von Transitional Justice und transnationaler Verantwortung.
Parid Ridwanuddin ist ein indonesischer Umwelt- und Klimaaktivist und Forscher bei der Auriga Nusantara Foundation zum Thema Rechte der Natur. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem Schutz bedrohter Inseln wie Pulau Pari, deren Bewohner*innen er in ihrer Klimaklage gegen den Schweizer Zementkonzern Holcim unterstützt, um globale Verantwortung für Treibhausgasemissionen und steigende Meeresspiegel einzufordern.
Miriam Saage-Maaß ist Juristin und Legal Director beim ECCHR in Berlin, wo sie den Programmbereich für Wirtschaft und Menschenrechte aufgebaut hat. Sie gilt international als Expertin für Unternehmensverantwortung und führt strategische Gerichtsverfahren zu Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten – etwa in Bangladesch und Pakistan.
Nikolaj Schultz ist Soziologe und seit 2024 Assistenzprofessor an der Aarhus School of Architecture. In seiner Forschung arbeitet er daran, neue gesellschaftstheoretische Kategorien zu entwickeln, um soziale Positionen im Zeitalter der globalen ökologischen Umbrüche zu analysieren. 2024 erschien sein jüngstes Buch “Landkrank” bei Suhrkamp.
Roda Verheyen ist Juristin, Klimaanwältin und Richterin am Hamburgischen Verfassungsgericht. Sie ist Mitbegründerin des “Climate Justice Programme” sowie von “Green Legal Impact” und eine der einflussreichsten Stimmen im Klimaschutzrecht. Als Rechtsanwältin vertritt sie Betroffene der Klimakrise in wegweisenden Verfahren gegen Staaten und Konzerne. 2021 erzielte sie als Prozessbevollmächtigte den historischen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, der den Schutz künftiger Generationen im Deutschen Klimaschutzgesetz verankerte.
Nikolaj Schultz kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an “On Justice #8” teilnehmen.
Eine Diskursreihe des HAU Hebbel am Ufer in Kooperation mit dem ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights).

Zwei markierte Parkplätze vor dem Haus vorhanden. Zugang zum Parkett über separaten Eingang mit Lift möglich. Barrierefreie Sanitäranlagen vorhanden.