So zeitlos und gravitätisch wie der Titel sind die Wirbel und Strudel der Natur. Die Belgierin Anne Teresa De Keersmaeker ist heute eine der ganz Großen des europäischen Tanzes, eine Meisterin der abstrakten Form. In den 34 Jahren ihres Schaffens wurden ihre Auseinandersetzung mit Werken der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Musik immer eindringlicher.
In „Vortex Temporum“ agieren sieben Tänzer der De Keersmaeker-Kompanie Rosas und sechs Musiker des Neue-Musik-Ensembles Ictus gleichberechtig miteinander und nebeneinander. Der 1998 verstorbene französische Komponist Gérard Grisey vollendete sein äußerst intensives und farbenreiches Kammermusikstück „Vortex Temporum“ zwei Jahre vor seinem Tod. Darin beschreibt er vermächtnishaft das Umkreisen einer unsichtbaren Achse in Raum und Zeit. Der 60-minütige Tanz nimmt das Motiv auf und wird dabei selbst Teil der Musik. Gleichsam ist die Musik am Ende, wenn der Minutenzeiger der Uhr an seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt ist, selbst zum Tanz geworden.
Anne Teresa De Keersmaeker studierte Tanz bei Maurice Béjart in Brüssel und an der Tisch School of the Arts in New York. 1983 gründete sie ihre Kompanie Rosas, die zwischen 1992 und 2007 am Brüsseler Opernhaus De Munt/La Monnaie beheimatet war. Seit 1995 leitet sie die Brüsseler Tanzinstitution P.A.R.T.S. aus der bisher unzählige Talente hervorgegangen sind.
Video-Trailer: Interview Anne Teresa de Keersmaeker:
Koproduktion: De Munt / La Monnaie (Brüssel), Ruhrtriennale, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Théâtre de la Ville (Paris), Sadler’s Wells (London), Opéra de Lille, ImpulsTanz (Wien), Holland Festival (Amsterdam), Concertgebouw Brugge (Brugge) Magazin im August Artikel